Schapur Bakhtiar

iranischer Politiker; Dr. jur.

* 1916

† 6. August 1991 Suresnes bei Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 42/1991

vom 7. Oktober 1991 (mi)

Herkunft

Shapur Bakhtiar (sprich Bachtiar) gehörte einer wohlhabenden Familie vom Stamm der Bachtiaren an, der seit Jahrhunderten südlich und südöstlich von Isfahan angesiedelt ist und - vor allem seit der Erschließung der Ölquellen im Stammesgebiet - traditionell antimonarchistisch ausgerichtet und bestrebt war, sich von der Zentrale in Teheran zu lösen. B.s Vater wurde von Reza Schah hingerichtet. Die Heirat Schah Reza Pahlewis mit der Bachtiarin Soraya Esfandiari, deren Vetter B. gewesen war, sollte eine Versöhnung zwischen Stamm und Thron herbeiführen helfen.

Ausbildung

B. besuchte eine französische Schule in Beirut und danach das Lycée Louisle-Grand in Paris. Anschließend studierte er Jura und Philosophie an der Sorbonne. Seit dieser Zeit beherrschte er bis in feinste Nuancen Französisch wie seine Muttersprache. 1938 weilte er als Beobachter beim Nürnberger Reichsparteitag. Das hysterische Verhalten Hitlers bestärkte ihn in seinem Engagement gegen den Faschismus, das ihn - Bewunderer General de Gaulles - 1940 sogar veranlaßte, sich als Freiwilliger dem französischen Widerstand anzuschließen. Elf Jahre hatte B. insgesamt an der Sorbonne verbracht, an der er im Fach Internationales Recht zum Dr. jur. promovierte ...